ELISABETH-WEBER - MAI 2022 - 5 MINUTEN

pcode goes female

Ja, richtig gelesen. Wir verzichten von nun an aufs Gendern. Stattdessen setzen wir auf unserer Website nur mehr auf die weibliche Form. Warum? Weil Sprache schafft Wirklichkeit.

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Ja, richtig gelesen. Wir verzichten von nun an aufs Gendern. Stattdessen setzen wir auf unserer Website nur mehr auf die weibliche Form. Warum?

Frauen werden noch immer stark benachteiligt – in allen Lebensbereichen. Das betrifft auch die Arbeitswelt und besonders die IT-Branche. Aber, was noch schlimmer ist: Selbst unsere Sprache im Alltag schließt Frauen großteils aus. Diese Benachteiligung wollen wir nicht mehr länger akzeptieren. Genau deswegen werden wir, die Memberinnen von pcode, ein Zeichen für mehr Gleichberechtigung setzen –  denn uns sind Frauen NICHT egal!

Keine Sorge, bei jeglicher Ansprache sind natürlich trotzdem alle Gender gemeint. Also, liebe Leserinnen, kein Grund zur Aufregung! 

Sprache schafft Wirklichkeit

“Ist doch egal, ob ich da jetzt die männliche oder weibliche Form nehme. Weiß ja eh jeder, wer gemeint ist.” Eben nicht. Leider hat sich die männliche Form so stark bei uns eingebürgert, dass wir sie wie selbstverständlich immer verwenden. Ist ja keine große Sache.

Wenn dann plötzlich die Nationalhymne auf “Töchter, Söhne” geändert wird, löst das Stürme der Empörung aus. Aus einer  “Kleinigkeit” wird dann ein Angriff auf unsere Identität und alles, was wir gewohnt sind. Das sollte uns zu denken geben.

Denn das Gendern und die inklusive Sprache sind WIRKLICH keine große Sache – haben aber einen unglaublichen Effekt. In zahlreichen Studien ist zu lesen, dass die meisten Menschen eher männliche Personen vor Augen haben, wenn das generische Maskulin verwendet wird. Ein Beleg dafür, dass Frauen also DOCH merklich ausgegrenzt werden in unserer Sprache. Ob bewusst oder unbewusst, ist egal. Der Effekt ist derselbe. Der Gendereffekt ist echt.

Lies dir mal folgende Geschichte aufmerksam durch:

“Beim letzten Firmenausflug gingen die Designer wandern, während sich die Frontend Developer für eine Bike-Tour entschieden. Danach trafen sie sich auf einer Berghütte, wo sie bei erfrischenden Getränken und toller Musik auf das letzte Jahr anstießen.”

Na, welche Bilder hattest du im Kopf? War zwischen den feiernden Männern irgendwo auch eine Frau? Oder war da vielleicht sogar ein 50 %-iger Frauenanteil? Nein? Das ist kein Zufall.

Auch bei Ärztinnen, Astronautinnen und Geschäftsführerinnen verwenden wir im täglichen Gebrauch überwiegend das generische Maskulin. Das Ergebnis: Obwohl immer mehr weibliche Personen in diesen Berufen tätig sind, werden sie bislang vor allem Männern zugeschrieben – und auch in der allgemeinen Wahrnehmung spricht man von “Männerdomänen”. Ein Begriff, der schon lange nicht mehr aktuell ist.

Eine solche Wahrnehmung behindert den Fortschritt hinsichtlich Gleichberechtigung. Leider betrifft das auch die IT-Branche, wo der Frauenanteil noch immer unter 18 % liegt1. Wenn wir das ändern wollen, müssen wir uns alle gemeinsam dafür einsetzen. Und bei der Sprache können wir anfangen – genau deshalb ist es so wichtig, im geschriebenen und gesprochenen Wort alle mit einzubeziehen.

Gendern bei pcode

Wir befassen uns im Team schon länger mit dem Gendern in der Sprache – sowohl in der schriftlichen Form als auch in der gesprochenen. Damit wirklich jede angesprochen wird, verwenden wir den Gender-Doppelpunkt. Aus dem generischen Maskulin “Member” wird dadurch ein:e Member:in. 

Das ist weder umständlich noch besonders kompliziert oder schwierig umzusetzen. In unserem Sprachgebrauch im Team hat sich das Gendern mittlerweile so stark etabliert, dass es sich komisch anfühlt, das generische Maskulin zu verwenden. 

Natürlich ist der Gender-Doppelpunkt nicht die einzige Lösung für inklusive Sprache. Auf folgende Varianten sind wir im Entscheidungsprozess gestoßen:

  • Binnen-I: MemberIn
  • Unterstrich: Fahrer_in
  • Schrägstrich Student/in
  • Sternchen: Schüler*in
  • Paarform: die Sportlerinnen und Sportler
  • Geschlechtsneutral: die Teilnehmenden

Wir sind der Meinung: Wichtig ist gar nicht so sehr, für welche Form des Genderns man sich entscheidet. Wichtig ist viel eher die Beschäftigung mit dem Thema und die konsequente Umsetzung. 

Denn Sprache schafft Wirklichkeit – und unsere Wirklichkeit soll gelebte Gleichberechtigung sein. Deshalb ist mit dem Gendern jetzt Schluss! Wir wollen uns keinen Kopf mehr darüber machen, ob wir ein Binnen-I, den Unterstrich oder das Sternchen verwenden. Stattdessen setzen wir bewusst ein Zeichen und rücken die Frauen in den Fokus!

pcode ist Partnerin der IDC – Initiative Digitalisierung Chancengerecht

Wir dürfen richtig stolz verkünden, dass pcode Partnerin der IDC – Initiative Digitalisierung Chancengerecht ist. Ziel dieser Initiative ist, dass “Österreich die Chancen der Digitalisierung stärker nutzt und diese im Fokus auf Chancengerechtigkeit ausrichtet." Die Initiatorinnen – unter anderem Doris Schmidauer – sind davon überzeugt, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt auf Augenhöhe und ein gemeinsamer wirtschaftlicher Erfolg nur in einer Gesellschaft mit Chancengleichheit gelingen kann.

Unser Einsatz für mehr Chancengleichheit beschränkt sich aber natürlich nicht auf diese Kooperation. Wir halten immer Ausschau nach neuen Aktionen und Möglichkeiten, uns für Gleichberechtigung und mehr Frauen in der Technik einzusetzen. Stay tuned!

pcode - passion for people

Wir entwickeln digitale Produkte. Websites, Onlineshops und Apps für eine maßgeschneiderte User Experience. Projekte von pcode sind sinnstiftend und von Menschen für Menschen gemacht.