SIMON EBNER - NOVEMBER 2023 - 3 MIN

Von der Idee zum Produkt in wenigen Wochen - Mit einem MVP effizient und schnell zur erfolgreichen Software

In diesem Blogartikel geht es nicht, wie vielleicht von einigen Sportbegeisterten vermutet, um den Most Valued Player oder um eine Auszeichnung als Microsoft Valued Professional. Diesmal widmen sich unsere Memberinnen Simon und Christina dem Minimal Viable Product - kurz MVP, der im Rahmen einer agilen Softwareentwicklung häufig zum Einsatz kommt.

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Minimal Viable Product

MVP Definition: Was ist ein MVP?

Ein Minimal Viable Product ist, wie der Name schon sagt, die einfachste bzw. minimalste Form eines Produktes, die es ermöglicht, das Interesse der Zielgruppe schnell und mit minimalem Aufwand zu testen. Im Rahmen der Entwicklung von MVPs werden nur die wichtigsten Funktionen und Merkmale umgesetzt, die für die Kernidee des Produktes essentiell sind. Es wird dann mit den grundlegenden Funktionen geschaut, ob und wie es bei Menschen ankommt. Dann kann basierend auf dem Feedback weiterentwickelt werden.

Beschreibung MVP

Das Konzept von MVPs kommen aus dem Lean Startup-Bereich, wo es häufig darum geht, die Produkte so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen und erstes Feedback der Marktteilnehmerinnen einzuholen. In weiteren Iterationsschleifen wird das Produkt dann laufend verbessert und zur Marktreife gebracht. 

Folgende Merkmale sollte ein guter MVP mitbringen: 

  • Ausreichend Funktionalität für erste Nutzerinnen - Ein MVP sollte zwar schlank, jedoch ausreichend funktionsfähig sein, um sein Hauptversprechen deutlich zu machen und den Anwenderinnen einen grundlegenden NUtzen zu gewährleisten
  • Eindeutige Erfüllung des zentralen Versprechend - Auch wenn die Methoden variieren können, sollte der MVP das zentrale versprechen der finalen Produktvision erfüllen.
  • Minimale Investition von Zeit und Mitteln - das Entwickeln eines MVP sollte deutlich weniger Ressourcen erfordern als die Entwicklung eines vollständigen Produkts, um Kosten zu sparen und rasche Anpassungen zu erlauben 
  • Maximales Lernpotenzial: Der MVP sollte ermöglichen, Annahmen schnell durch Nutzungsdaten und Nutzerinnenfeedback zu überprüfen. Hierbei steht das Lernen vor der Perfektionierung.
  • Fokus auf ein zentrales Problem - der MVP sollte sich darauf konzentrieren, eine Aufgaben besonders gut zu erfüllen, statt mehrere Probleme anzugehen. Es ist wichtig, schlank und zielgerichtet zu bleiben

Was sind die Ziele eines MVPs?

Das übergeordnete Ziel eines MVPs ist es, ein Produkt frühzeitig dem Markt zur Verfügung zu stellen und sehr früh im Entstehungsprozess Feedback zu sammeln, um dann die Grundlage für weitere Optimierungen zu haben. Dabei ergibt sich folgender Nutzen: 

Markteinführung: Es ermöglicht, das Produkt oder die Dienstleistung frühzeitig auf den Markt zu bringen, um potenzielle Kunden anzusprechen und Aufmerksamkeit zu erregen.

Validierung: Durch die Bereitstellung eines MVPs können Unternehmen oder Entwicklerinnen feststellen, ob ihr Produktkonzept tatsächlich eine Nachfrage auf dem Markt hat. Das Feedback der Nutzerin ist entscheidend, um festzustellen, ob das Produkt überhaupt lebensfähig/langlebig ist.

Schnelles Lernen: Das MVP ist ein Werkzeug, um schnell und kostengünstig zu lernen. Es ermöglicht, aus dem Feedback der Nutzerin zu lernen und das Produkt basierend auf diesen Erkenntnissen zu optimieren.

Ressourceneffizienz: Durch die Begrenzung der Funktionen auf das Notwendigste wird vermieden, unnötige Ressourcen in die Entwicklung zu stecken. Das reduziert die Kosten und das Risiko.

Vorteile des MVPs

Natürlich gibt es einige offensichtliche Vorteile vom MVP, wie beispielsweise die Kosten- und zeiteffizienz aber auch welche die nicht sofort ins Auge stechen:

Schnellere Markteinführung: Ein MVP ermöglicht es, ein Produkt oder eine Dienstleistung in kürzester Zeit auf den Markt zu bringen. Dies gibt dir einen Wettbewerbsvorteil und ermöglicht es, den "Time-to-Market" zu verkürzen.

Kosteneffizienz: Da ein MVP nur die grundlegenden Funktionen enthält, reduziert es die Entwicklungskosten erheblich. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn Ressourcen begrenzt sind, wie es oft in Start-ups der Fall ist.

Validierung von Konzepten: Ein MVP ermöglicht es, frühzeitig zu prüfen, ob das Produktkonzept bei deinen Kundinnen tatsächlich Anklang findet. Dies minimiert das Risiko, Zeit und Geld in ein Produkt zu investieren, das möglicherweise keinen Markt hat.

Kontinuierliche Verbesserung: Durch das Sammeln von Feedback von den frühen Nutzerinnen kann dein Produkt Schritt für Schritt optimiert werden und an die tatsächlichen Bedürfnisse angepasst werden. Dies führt insgesamt zu einem besseren Endprodukt.

Kundenzentrierung: Ein MVP fördert die enge Zusammenarbeit mit deinen Nutzerninnen und hilft dir so, deren Bedürfnisse und Erwartungen zu verstehen. Dies trägt dazu bei, ein kundenzentriertes Produkt zu entwickeln, das den direkten Kundenwünschen entspricht.

Vorgehensweise eines MVPs in der Softwareentwicklung bei pcode

Um zur Umsetzung des MVPs zu gelangen, sind zuerst noch einige Schritte notwendig. Von der Anforderungserhebung und -priorisierung, über die Erstellung eines Prototyps bis hin zum User Testing. Um diese Punkte muss sich gekümmert werden, bevor es dann zur Umsetzung des Projekts weitergeht. Wir haben bei pcode einen MVP Leitfaden entwickelt, mit dem wir den gesamten Entwicklungsprozess klar strukturieren und organisieren können. Dieser beruht auf dem Prinzip des Design Sprints. 

Im ersten Schritt ermitteln wir gründlich die Anforderungen an die Software und dokumentieren diese in einem Anforderungskatalog bzw. Briefing. Dies beinhaltet die Zusammenarbeit mit den Stakeholdern, um deren Bedürfnisse und Erwartungen zu verstehen. Häufig findet dieser Teil in Form eines Workshops statt, da wir hiermit auch gleich alle Beteiligten an einem Tisch versammelt haben. In diesem Workshop entsteht zusätzlich auch eine detaillierte Anforderungsanalyse und -priorisierung, um die essentiellen Funktionen und Merkmale zu identifizieren. Auch das Ermitteln der konkreten Zielgruppe mit Personas steht hier am Programm. (Hier geht's zu Personas und User Stories) Am Ende dieses Kapitels erstellen wir die endgültige Anforderungsspezifikation.

Klickbarer Prototyp in Figma

Nachdem die Anforderungen festgelegt sind, erstellen wir  im nächsten Schritt einen interaktiven Prototypen. Hierbei erfolgt die Konzept- und Designentwicklung, um ein visuelles Modell der geplanten Software zu schaffen. Diesen Prototypen erstellen wir in dem Design Tool Figma, welches unseren Kundinnen ermöglicht, die künftige Software zu erleben. Nach der Erstellung der Wireframes und später des Prototypen erfolgt die Präsentation und Abstimmung mit den beteiligten Personen, um sicherzustellen, dass die Vision des Produkts verstanden und akzeptiert wird. (hier gehts zum Artikel über Wireframes)

User Testing

Ein wesentlicher Bestandteil der Softwareentwicklung ist das Sammeln von Nutzerinnenfeedback. Dazu werden repräsentative Personas aus der Zielgruppe ausgewählt, welche die Software ausführen. Mittels Beobachtung und Erfassen von Feedback können Erkenntnisse zur Usability, Funktionsvielfalt uvm. abgeleitet werden, ob die Software den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzerinnen entspricht. entspricht.

Umsetzung

Nachdem die Anforderungen definiert, der Prototyp erstellt und Nutzerinnentests durchgeführt wurden, erfolgt die eigentliche Entwicklung der Software. Wichtig ist bei der Umsetzung und Programmierung des MVPs, erneut an die festgelegten Anforderungen und an den Prototypen zu denken. Im Zuge der Umsetzung findet auch die kontinuierliche Integration und Testphase statt, um sicherzustellen, dass die Software ordnungsgemäß funktioniert. Die Entwicklerinnen führen iterative Verbesserungen und Anpassungen durch, um sicherzustellen, dass das endgültige Produkt den Anforderungen entspricht und den Standards der Kundinnen genügt.

Fazit

Das Minimal Viable Product (MVP) ist ein zentraler Ansatz in der agilen Softwareentwicklung. Es ermöglicht, Ressourcen effizient zu nutzen, die Markteinführung zu beschleunigen und Kundenfeedback in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. Die Schritte von der Anforderungserhebung über Prototypen bis zur Umsetzung sind entscheidend, um erfolgreich ein MVP zu realisieren. In einer agilen Welt bleibt das MVP ein wertvolles Werkzeug, um innovative Ideen effektiv umzusetzen.

vgl. bzw Quellen:

https://medium.com/swlh/the-mvp-is-dead-long-life-to-the-map-minimum-awesome-product-404df90fef7f https://www.startworks.de/minimum-viable-product/

Du hast eine Produktidee und benötigst einen MVP, um erstes Marktfeedback zu sammeln? Melde dich gerne bei uns unter offie@pcode.at

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Wir entwickeln digitale Produkte. Websites, Onlineshops und Apps für eine maßgeschneiderte User Experience. Projekte von pcode sind sinnstiftend und von Menschen für Menschen gemacht.